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19. Juli 2000

Symposium in Heidelberg: Computerlinguistik für das neue Jahrtausend

21. bis 22. Juli 2000: "Computational Linguistics for the New Millennium: Divergence or Synergy?" – Symposium am Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg – Ist es nicht Zeit für ein internationales Curriculum der Computerlinguistik?

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg organisiert der Lehrstuhl für Computerlinguistik vom 21. bis 22. Juli 2000 ein Symposium unter dem Titel "Computational Linguistics for the New Millennium: Divergence or Synergy?" Das Symposium behandelt aktuelle Fragestellungen in der Computerlinguistik und bringt renommierte internationale Wissenschaftler, Vertreter deutscher Computerlinguistik-Lehrstühle, Jungwissenschaftler und Praktiker aus der Wirtschaft zu intensiven Diskussionen zusammen. Es wird finanziell unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Stiftung Universität Heidelberg und das European Media Lab Heidelberg.

Das Fach Computerlinguistik hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Die Forschungsaktivitäten sind in beeindruckender Weise angestiegen, und es ist ein Markt für Produkte der sogenannten Sprachtechnologie entstanden. Damit einher geht ein breites Interesse am Studiengang Computerlinguistik, was die schnell anwachsende Zahl von Studierenden nachhaltig belegt. Doch ist mit dieser quantitativen Aussage auch etwas über die Qualität dieser Entwicklungen gesagt?

Sicher, in den einzelnen Gebieten wie zum Beispiel Syntax, Semantik und Pragmatik werden neue und tiefere Einsichten und Erkenntnisse gewonnen. Doch es bleibt zu fragen, ob gleichzeitig auch der Versuch unternommen wird, Brücken zwischen diesen Einzeldisziplinen zu schlagen, um umfassendere Theorien herauszubilden. Oft finden sich selbst innerhalb einzelner Bereiche wie der Syntax konkurrierende Theorien, die lediglich darauf abzielen, ein spezielles Problem auf elegantere Weise zu lösen. Und das um den Preis, das Rad gewissermaßen neu zu erfinden. Sollten statt dessen die Forschungsbemühungen nicht eher gebündelt werden, um mehr Effektivität zu erzielen?

Auf der anderen Seite werden Forschungsprojekte, dem aktuellen Trend folgend, durch die aktuellen Förderungsprogramme und Förderungsschwerpunkte oft zu mehr Anwendungsorientierung gedrängt. Kann auf diese Weise die Synergie zwischen Theorie und Praxis wirklich befördert werden? Oft sind beide Seiten, Praktiker und Wissenschaftler, von dieser Art der Zusammenarbeit enttäuscht. Die Folge sind Sprachtechnologieprodukte, die nur wenig computerlinguistische Erkenntnisse wirklich umsetzen. Doch wer ist daran schuld: der Praktiker, der im Rahmen seiner Vorgaben ein wohldefiniertes Produkt zu entwickeln hat, oder der Wissenschaftler, der tiefere Einsichten in ein theoretisches Problem gewinnen will?

Es gibt jedoch auch Anzeichen für Synergie zu beobachten. So hat sich etwa im Bereich der Grammatiktheorie eine Präferenz für sogenannte merkmalsbasierte Ansätze herausgebildet, und in der Semantik bilden Logikformalismen die Grundlage fast jeder Theorie. Auch wird die empirische Evaluierung neuer Ansätze mittlerweile als notwendige Ergänzung der Theoriebildung allgemein akzeptiert. Doch wie weit gehen diese Synergieeffekte wirklich?

Es gilt noch einen weiteren wichtigen Aspekt zu berücksichtigen: das Curriculum. Durch die Art und Inhalte der Lehre sind heutige Computerlinguisten der Universitäten für die nächste Generation von Forschern und Praktikern verantwortlich. Doch der Blick an die Universitäten ist ernüchternd: fast jeder Computerlinguistiklehrstuhl scheint seine eigene Art der Computerlinguistik zu unterrichten, die oft maßgeblich durch die Forschungsinteressen seiner Lehrkräfte bestimmt wird. Dies gilt um so mehr im internationalen Vergleich, was die Mobilität und letztendlich auch die Arbeitsplatzchancen der Studierenden stark einschränkt. Ist es nicht Zeit für ein internationales Curriculum der Computerlinguistik, basierend auf den Ansätzen, die in solchen Symposien erarbeitet werden?

Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Peter Hellwig
Lehrstuhl für Computerlinguistik der Universität Heidelberg
Tel. 06221 543245, Fax 543242
icl@janus.gs.uni-heidelberg.de

oder:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Programm
Friday, 21.7.2000
Chair: Ralf Klabunde
10:00 Welcome:
Director of the Internationales Wissenschaftsforum, Prof. Dr. Dr. Michael Welker; Deputy Vice Chancellor, Prof. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik; Dean of the Faculty of Philology, Prof. Dr. Edgar Radtke
10:15
Khurshid Ahmad (University of Surrey): Writing science of linguist(ic)s
11:00
Karin Haenelt (German National Research Center for Information Technology, Darmstadt): A context-based approach towards content processing of electronic documents
11:45
Juri Apresjan & Igor Boguslavsky (Academy of Sciences, Moscow): Lexical Functions in NLP: possible uses
14:00
Jürgen Handke (University of Marburg): 2000 and beyond. The potential of the new technologies in linguistics
14:45
Piek Vossen (Sail-Labs, Antwerp): Computational linguistics for theory and practice (The value of truth in academic and commercial NLP: Does the user know what he needs, because we need the user?)
15:30
Wolfgang Menzel (University of Hamburg): Theory and applications in Computational Linguistics – Is there common ground?
16:30-18:00
Round Table Discussion: "Degrees and Curricula: Toward an International Standard in Computational Linguistics", chaired by Peter Hellwig
Saturday, 22.7.2000
Chair: Heinz-Detlev Koch
9:00
Hubert Lehmann (Linguatec, Heidelberg): Practical machine translation and linguistic theory
9:45
Hans Uszkoreit (German Research Center for Artificial Intelligence, Saarbrücken): Language in knowledge technology (or was it the other way around?)
10:45
Robert Porzel & Michael Strube (European Media Lab, Heidelberg): Towards context adaptive natural language processing systems
11:30
Nicoletta Calzolari (University of Pisa): Language resources in a multilingual setting: the European perspective
14:00
Eva Hajicova & Petr Sgall (University of Prague): Are linguistic frameworks comparable?
14:45
Antonio Sanfilippo (European Commission, Luxembourg): Language technologies for the information society: a European perspective
15:45-17:00
Final Discussion

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Updated: 19.07.2000

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