Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Institut für Computerlinguistik

Bilder vom Neuenheimer Feld, Heidelberg und der Universität Heidelberg

Ereignisse und Einstellungen in der Diskursrepräsentationstheorie

Kursbeschreibung

Studiengang Modulkürzel Leistungs-
bewertung
BA-2010 AS-FL 8 LP
NBA AS-FL 8 LP
Master SS-CL, SS-FAL 8 LP
Magister - -
Dozenten/-innen Kurt Eberle
Veranstaltungsart Hauptseminar
Zeit und Ort 04.08.08.08.2014,
09:1514:30,
INF 327 / SR 4 (SR)
Commitment-Frist tbd.

Teilnahmevoraussetzungen

Vertrautheit mit den Grundlagen der DRT (entspr. der Veranstaltung 'Einführung in die DRT' WS12/13 oder Ähnlichem)

Anmeldung per Email an k.eberle(at)lingenio.de

Leistungsnachweis

Referat oder Abschlussklausur

Inhalt

Die Diskursrepräsentationstheorie (DRT) stellt mit ihren Diskursrepräsentationsstrukturen (DRSen) eine ausdrucksstarke Sprache zur Verfügung, mit der der Gehalt von Diskursen logisch detailliert erfasst werden kann, wobei insbesondere den Beziehungen zwischen den Einzelsätzen einer Äußerung oder eines Textes Rechnung getragen wird.

In Einführungen der DRT werden dabei vor allem anaphorisch verwendete Pronomen und definite Kennzeichnungen zur Wiederaufnahme von zuvor erwähnten Objekten und Individuen behandelt. Seit den ersten Formulierungen der DRT stehen aber die im Text erwähnten Ereignisse und Zustände, deren Beziehung zueinander und die sich aus der Textvermittlung ergebenden Informationen über die Einstellungen bei Sprecher und Hörer, als Voraussetzung wie als Ergebnis einer Äußerung, mindestens genauso im Fokus des erkenntnistheoretischen Interesses.

Ausgehend vom zweiten Teil des Einführungswerks von Hans Kamp und Uwe Reyle zur DRT (1993) und dessen Einführung in die Grundlagen der Repräsentation von Ereignissen und Zuständen der DRT soll anhand ausgewählter Artikel die Thematik der Erkennung von Ereignisstrukturen in Texten vertieft werden und begleitend die der Repräsentation der Einstellungen von Äußerungsproduzent und - rezipient und der Beitrag der Einstellungszustände ('attitudinal states') zur Interpretation der Ereignisse und Informationen im Diskurs, wobei Begriffe wie interne und externe Anker und angenommenes 'shared knowledge' eine wichtige Rolle spielen.

Kursübersicht

Seminarplan

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Montag, 04.08.
09:15-10:45 Temporale Referenz Zeitlogik und verwandte Systeme
[KaRe93.2] 483-500
11:00-12:30 'Ding'-Ontologie Ereignisse, Aktivitäten und Zustände
[KaRe93.2] 483-500
[Ka14]
[Eb91]
13:00-14:30 DRS-Konstruktion DRSen für 'tensed sentences'
[KaRe93.2] 510-555
Dienstag, 05.08.
09:15-10:45 Zeiten, Negation Präsens, Futur, Vergangenheit, Referenz im Text
[KaRe93.2] 510-555
10:45-11:00 Aspekt und Aktionsart Progressiv, Perfektiv, inchoativ, terminativ
[KaRe93.2] 556-592
13:00-14:30 Perspektive Sprechzeit, Lokationszeit, Perspektivzeit
[KaRe93.2] 593-610
Mittwoch, 06.08.
The meaning and interpretations of the Japanese aspect marker -te-i-
09:15-10:45 Temporale Lokation Adverbiale Spezifizierung
[KaRe93.2] 611-650
11:00-12:30 Plural 1 Summation und Abstraktion
[KaRe93.2] 305-396
13:00-14:30 Plural 2 Kollektive und distributive Lesart
[KaRe93.2] 429-482
Donnerstag, 07.08.
09:15-10:45 Plural, Aktionsart, Frequenz Plural NPs und komplexe Ereignis-/Zustandsbeschreibungen
[Eb98]
[Ogi91]
[Ka14]
11:00-12:30 Einstellungen in DRT Einstellungszustände und -zuschreibungen in DRT
[Ka02]
13:00-14:30 Einstellungen in DRT 2 Einstellungszustände und -zuschreibungen in DRT
[Ka02]
Freitag, 08.08.
09:15-10:45 Einstellungen und temporale Referenz 1 'Temporal Reference inside and outside Propositional Attitudes'
[Ka06]
11:00-12:30 Einstellungen und temporale Referenz 2 'Temporal Reference inside and outside Propositional Attitudes'
[Ka06]
[LaAs93]
13:00-14:30 Rückblick und Ausblick

Literatur

Vorraussetzung

  • [KaRe93.1] Hans Kamp und Uwe Reyle (1993): From Discourse to Logic, Part1.  Kluwer, Dordrecht. 

Für Referatthemen (jeweils ausgewählte Teile)

  • [Ka02] Hans Kamp (2002): Einstellungszustände und Einstellungszuschreibungen in der Diskursrepräsentationstheorie. Forschungsberichte der DFG-Forschergruppe Logik in der Philosophie zugänglich als:
    Hans Kamp (2009): Some Elements of a DRT-based Theory of the Representation of Mental States and the Semantics of Attitude Reports and Indirect Discourse.
  • [Ka06] Hans Kamp (2006): Temporal reference inside and outside propositional attitudes. Universität Stuttgart, ms.
  • [Ka14] Hans Kamp (2014): Times and Events. Notes for a course at the University of Texas. Spring, ms.
  • [KaRe93.2] Hans Kamp und Uwe Reyle (1993): From Discourse to Logic, Part 2. Kluwer, Dordrecht.
  • [LaAs93] Lascarides, A. und Asher, N. (1993): Temporal interpretation discourse relations and common sense entailment. Linguistics and Philosophy 16, 437(49).
  • [Ogi91]Toshiyuki Ogihara (1991): Frequency Adverbs, Temporal Adverbial Clauses, and DRT. Dyana Deliverable R2.3.B

Begleitend

  • [Eb91] Kurt Eberle (1991): Ergebnisse: Ihre Logik und Ontologie aus textsemantischer Sicht. IWBS Report 192, IBM Deutschland, IWBS, Stuttgart.
  • [Eb98] Kurt Eberle (1998): The Influence of Plural NPs on the Aktionsart in DRT. Fritz Hamm, Erhard Hinrichs, (Hrsg.), Plural Quantification, Kluwer.
  • [KaRo83] Hans Kamp und Christian Rohrer (1983): Temporal Reference in French ms., University of Stuttgart.

Literaturlisten der behandelten Artikel, weitere nach Bedarf

» weitere Kursmaterialien

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